Spaten mit Baum
Wer mit dem Begriff wirbt, liegt voll im Trend. Denn „Nachhaltigkeit“ ist positv besetzt – aber nicht nachhaltig.
Neulich habe ich mir einen kabarettistischen Beitrag von Andreas Rebers angeschaut. Er mimte darin einen Fliesenleger, der von einem großen Truck träumt: auf der Abdeckung des riesigen Reserverrades müsse der Kopf eines beeindruckenden Indianderhäuptlings zu sehen sein, und auf der Motorhaube eine Prärie, eine untergehende Sonne im Hintergrund, Kakteen im Vordergrund – solche Sachen.
Und die Ladefläche des Trucks, so die Idee des Fliesenlegers, würde er, ist ja naheliegend, mit Fliesen versiegeln – nachhaltig.
Wenn man dem Begriff Nachhaltig rein nach dem Wortlaut auslegt, ist da was dran:
Das Wort Nachhaltigkeit stammt von dem Verb nachhalten mit der Bedeutung „längere Zeit andauern oder bleiben“.
— de.wikipedia.org: Nachhaltigkeit, Begriffsgeschichte
Ergo sind Straßen und Parkplätze auch nachhaltig – versiegelnd. Und sie können daher mit Nachhaltigkeit beworben werden.
Apropos Straßen und Parkplätze: Hier zwei interessante Tweets, einer von Bern Vehlow und einer von Will Norman, in Ergänzung zu meinem Text: Der Klimawandel erfordert eine andere Stadtentwicklung.